27. Juni 2022 – Sommerlager 2022

Wie jeden Morgen begrüßten die Leiter die Teilnehmer mit einem kräftigen „guuuuuuten Morgen“.

Zum wach werden wurde heute “Fangen” in einer etwas abgewandelten Form gespielt. Es wurden Schlangen aus vier Personen gebildet, wobei nur der hinterste Mitspieler die Augen offen hatte. Durch Antippen der Schultern wurde die Schlange gelenkt. Sobald eine andere Schlange gefangen wurde, musste sie sich hinten einreihen, sodass eine ganz lange Kette entstand. Die längste Schlange gewann das Spiel.

Nach dem Frühstück begann unser „Schwarz-Weiß-Tag. Mit einer kurzen tänzerischen Einlage der Leiter wurden wir ins Thema eingeführt.  Der Vormittag stand unter dem Motto Spiel, Spaß und Sport. Die Teilnehmer durften dafür heute ihre extra für diesen Tag eingepackten T-Shirts aus den Koffern kramen und passten so optisch wunderbar ins Bild. Durch einen Münzwurf wurden die Teams bei jedem Spiel neu ausgelost. Team Weiß gegen Team Schwarz. Unsere schwarzen Mannschaftsbänder halfen dabei, die Teams auseinander halten zu können. Schnell fiel schon einigen Kindern auf, dass die Mannschaften nicht immer fair aufgeteilt wurden. Vier Kinder im Team Schwarz, gegen 10 in Team weiß, das darf doch nicht wahr sein! Von Spiel zu Spiel wurden immer mehr Kinder skeptisch und hofften darauf nicht ins schwarze Team gelost zu werden. Trotzdem machten besonders die Bewegungsspiele, wie Alaska, Hühnerball, Ball hochhalten und viele weitere allen großen Spaß. Allerdings kam immer wieder die Frage auf, warum denn immer das schwarze Team benachteiligt wird. Manche Kinder nahmen sich diese Situation nicht so sehr zu Herzen, andere wiederum fühlten sich ganz schön unfair behandelt. Und das zu Recht. Aber dazu später mehr.

Erstmal mussten wir uns alle von den anstrengenden Sportspielen mit selbstgemachten Burgern stärken. Das war richtig lecker und hat allen sehr gut geschmeckt. So sehr sogar, dass ein Nachttisch eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Doch wir wollten mal nicht so sein. Also gab es eine kleine Runde Maoam aus dem M-Kiosk. Allerdings nicht für alle…. Alle Kinder mussten an ihren Tischen erst einmal aufstehen und wurden dann nach äußerlichen Kriterien aussortiert. Hier ging es um die Größe. Die Größten mussten an ihrem Platz stehen bleiben und haben leider keinen Nachttisch abbegkommen, sodass am Ende einige große und unzufriedene Teilnehmer an ihren Tischen übrigblieben. Manche hatten wirklich glück und ihre Nachbarn teilten ihre Süßigkeiten.

Aber warum machen wir Leiter so etwas? Wollen wir die Kinder einfach ärgern? Nein, natürlich nicht! Dahinter steckte natürlich viel mehr. Unser Motto war ja nicht umsonst Schwarz-Weiß-Tag. Die Message unseres Tages war nämlich: „Wir wollen kein schwarz- weiß Denken, wir wollen keine Diskriminierung.

Nach dem Essen haben wir uns in Kleingruppen zusammengesetzt und das geschehene besprochen. Wir habt ihr euch gefühlt? Fandet ihr die Situation sehr doof? Könnt ihr euch vorstellen, dass das was ihr heute Vormittag erlebt habt, manche Menschen in ihrem Alltag immer wieder erleben? Für uns manchmal unvorstellbar.

In einzelnen Workshops haben wir uns mit mehreren Themen, passend zu unserem Tages-Motto befasst. Neben Alltagsrassismus standen auch Randgruppen, wie Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, sowie Frauen und weitere im Fokus. Auch über das typische Mädchen, Jungen Rollenbild haben wir gesprochen und wie die Politik Einfluss auf all diese Themenbereiche hat.

Unser Fazit am Ende: wir alle können einiges bewirken. Indem wir nicht wegsehen, für andere einstehen und unseren Mitmenschen immer offen und tolerant begegnen. Die Kinder haben dazu kleine Projekte entwickelt, wie wir für mehr Toleranz und weniger Diskriminierung in der Welt sorgen können. Von Plakaten, Videos, Texten bis zu einer Podcast-Folge war alles dabei. Wirklich kreative und schöne Ideen sind dabei entstanden.

Nach einer leckeren Brotzeit und den Diensten, forderten die Teilnehmer die Leiter mit einem grandiosen Video zum Tradispiel heraus. Natürlich haben die Leiter diese angenommen in der Hoffnung auch dieses Jahr wieder siegen zu können. Doch die Teilnehmer zeigen sich zuversichtlich und trainieren jeden Tag fleißig.

Ein wirklich spannender und sehr aufschlussreicher Tag liegt hinter uns und die Kinder schlummern jetzt zufrieden in ihren Zelten.

Wir freuen uns auf morgen!

Eure jubelnd drollige und chaotisch gestörte Lagerreporterinnen